Klangschalentherapie auf der Palliativstation
Schon seit 2011 konnten schwerkranke Patienten der Palliativstation am Klinikum Heidenheim im kleinen Umfang von der wohltuenden und entspannenden Wirkung der Klangschalen profitieren.
Die Klangschalen aus warm glänzendem Messing werden in verschiedenen Größen verwendet. Sie werden auf die betreffenden Körperstellen aufgesetzt und durch Anschlagen in Schwingung versetzt.
Eine Klangmassage wird immer am bekleideten Körper gegeben.
Aufgrund der zahlreichen positiven Rückmeldungen wurden 2013 aus Spendengeldern über den Förderverein Palliativmedizin Heidenheim e.V., ein komplettes Set der hochwertigen Therapie-Klangschalen für die
Palliativstation angeschafft.
Nachdem die Klangschalen nun jederzeit greifbar waren, konnte die Gesundheits- und Krankenpflegerin Jutta Durner mit ihrer Ausbildung in der Entspannungstherapie, Peter-Hess-Klangmassagen und Klangschalen
in der Pflege ihren schwerkranken Patienten nun öfter kleine Klang-Auszeiten bereiten.
Um der Klangschalentherapie als Baustein der ganzheitlichen Medizin auf der Palliativstation einen festen Platz einzuräumen, beschloss der Förderverein Palliativmedizin Heidenheim e.V. im Jahr 2015 fortan
die Klangschalentherapie finanziell zu fördern. Auch das Klinikum beteiligt sich seit 2016 an der Finanzierung der Klangschalentherapie auf der Palliativstation.
Nach der Spende dreier weiterer spezieller Klangschalen hat sich das Spektrum der Anwendung erheblich erweitert.
Im Einzelnen werden überwiegend beruhigende und entspannende Ganzkörperklangmassagen mit 3 bis 5 Klangschalen, aber auch prophylaktische und pflegerisch begleitende oder aktivierende Anwendungen gegeben.
Die pflegerischen und prophylaktischen Anwendungsgebiete sind vielfältig:
Klangschalenmassage kann dazu beitragen, gangunsichere Patienten vor Stürzen zu schützen, da durch eine verbesserte Körperwahrnehmung eine sicherere Bewegung gelingt.
Durch die sanften Schwingungen der Klangschalen können Sekrete im Bronchialsystem gelockert und abgehustet werden, so dass Atemwegsinfekten und Lungenentzündungen vorgebeugt wird.
Nerven- und Muskelgewebe wird durch die Klangschalenmassage aktiviert, Versteifungen und Verspannungen können dadurch gelockert und verhindert werden.
Indem die Darmperistaltik angeregt wird, können Klangschalenbehandlungen Verstopfungen vorbeugen.
Bei Arthrose verbessern Klangschalenmassagen die Durchblutung und das Wärmeempfinden und fördern so die Beweglichkeit der Gelenke.
Auch nach einem Schlaganfall ist die Klangschalentherapie für die Genesung förderlich, da die Nervenzellen angeregt werden und das Gehirn sanfte Impulse erhält.
Die Schwingungen der Klangschalen fördern den Lymphfluss und den Abfluss übermäßiger Gewebsflüssigkeit bei Ödemen verschiedenster Ursachen.
Schmerzen können durch die vielfältigen Einflüsse aus Klang, Schwingungen und Massage positiv beeinflusst werden. Schmerzhafte Verkrampfungen werden sanft gelockert.
Generell werden durch die Klangschalenmassage die Körperwahrnehmung, die Sinneswahrnehmung und die Entspannung gefördert.