Wickel und Auflagen
Erste Hinweise über die Anwendung von Wickel und Auflagen gibt es ca. 4500 vor Christus, es wurden Schwitzbäder in Erdlöchern, Höhlen oder Zelten vorgenommen. Bis Anfang der 70er Jahre waren
Wickel-Anwendungen in der Pflege ein normaler Bestandteil, dann verschwanden sie fast vollständig.
Mitte der 80er Jahre wurden sie wieder entdeckt als „alternative Pflegemethode“.
Unter Wickel versteht man ein zirkuläres Anlegen eines oder mehrerer Tücher um den ganzen Körper oder einen Körperteil. Auflage oder Kompresse: das Innentuch ist auf eine bestimmte
Körperpartie begrenzt (z. B. Bauch, Rücken oder Brust). Sie werden meist zirkulär mit einem Außentuch um den ganzen Körper oder einen Körperteil festgewickelt.
Die Wirkung von Wickeln und Auflagen beruht immer auf einem Zusammenspiel der physikalischen Wärme-Kälte-Einwirkung, der arzneilichen Wirkung eines Zusatzes, der Zuwendung, Nähe und Berührung,
des Zur-Ruhe-Kommens und der Unterstützung der Selbstheilungskräfte im Körper.
Auf der Palliativstation kommen Wadenwickel (bei Fieber), Quarkauflagen (bei gereizten, entzündeten Venen, beginnender Abszessbildung, Hämatomen) und Ölkompressen (z. B. bei Schlafstörungen, Husten,
Bronchitis, Schmerzen) zum Einsatz. Außerdem sind Kirschkernsäckchen eine beliebte Wärmequelle für unsere Patienten.